Queer im Sport
Der Kreissportbund Coesfeld e.V. und die dazugehörige Sportjugend schätzen die Vielfalt der Menschen und möchten dem queeren Sport mehr Sichtbarkeit schaffen.
Lasst uns gemeinsam eine Umgebung schaffen, in der alle Menschen, unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung, willkommen sind.
Fachbegriffe zum Nachlesen
Hier findet ihr verschiedene Ressourcen, in denen Begriffe der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt erklärt werden: Was bedeutet LSBTIA*? Was ist mit queer gemeint? Und noch vieles mehr.
Queer im Sport
Gendern und genderneutrale Sprache
Der Begrif „Gender“ kommt aus dem Englischen und meint das soziale Geschlecht (im Gegensatz zu „sex“ als dem biologischen Geschlecht). Der Begriff bezieht sich damit auf gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse und -vorstellungen: Welche Geschlechter gibt es? Wie werden sie definiert und welche Rollen und Eigenschaften werden ihnen zugeschrieben und zugewiesen?
Es gibt mehr als zwei Geschlechter, mehr als ‘männlich’ und ‘weiblich’. “Gendern” ist die sprachliche Möglichkeit, genau das auszudrücken. Dafür gibt es verschiedene Herangehensweisen. Das folgende Beispiel soll dies verdeutlichen: Das Wort “Übungsleiter” kann gegendert “Übungsleiter*innen”, “Übungsleiter:innen”, “Übungsleiter_innen” oder auf weiteren Wegen ausgedrückt werden. Dazu, wie genau gegendert werden soll, gibt es viele verschiedene Meinungen. Wir vom Kreissportbund Coesfeld e.V. und die dazugehörige Sportjugend haben uns für die Variante mit dem Gender-Sternchen (*) entschieden. Unserer Meinung nach inkludiert das Sternchen gut erkennbar weitere Geschlechter und sorgt für die wenigsten grammatikalischen Unklarheiten in unseren Texten.
Allerdings versuchen wir in erster Linie, genderneutrale Sprache zu verwenden. Um auf das oben genannte Beispiel zurückzukommen, würde dann der Begriff “Übungsleiter*innen” durch den Begriff “Übungsleitende” ersetzt werden. Dadurch fokussieren wir uns auf die Tätigkeit der Übungsleitung, unabhängig vom Geschlecht der jeweiligen Personen.
Wir sind aktuell noch dabei, alte, bereits veröffentlichte Dokumente durchzuschauen und zu überarbeiten.
Richtige Ansprache und Pronomen
Es gibt Menschen, die sich mit den Pronomen “er” oder “sie” nicht identifizieren. Sie verwenden dann beispielsweise geschlechtsneutrale oder gar keine Pronomen. Diese Entscheidung sollte berücksichtigt werden, wenn mit oder von der Person gesprochen wird.
Im Falle von gar keinen Pronomen, wird einfach der Vorname der Person verwendet. Beispiel: Luca wohnt im Kreis Coesfeld. Luca gefällt es hier und Luca unternimmt gerne etwas mit Lucas Freunden.
Geschlechtsneutrale Pronomen im Deutschen sind z. B. “dey, denen, deren”. Beispiel: Mika hat deren Mountainbike zur Reparatur gebracht. Darum hab ich denen meins ausgeliehen, bis dey das Mountainbike zurückbekommt.
Auch in der ersten Ansprache kann dies bei unbekannten Personen berücksichtigt werden. So kann eine E-Mail oder ein Anschreiben zum Beispiel mit “Hallo Max Müller” beginnen, anstatt durch die Formulierung “Sehr geehrter Herr Müller” Annahmen zum Geschlecht aufzustellen.
Es ist einer Person nicht anzusehen, welche Pronomen diese Person verwendet. Dementsprechend kann bei der eigenen Kommunikation (z. B. in der E-Mail Signatur, auf einem Namensschild, im Instagram Profil etc.) darauf geachtet werden, die eigenen Pronomen anzugeben (z. B. er/ihn, sie/ihr, dey/denen, keine Pronomen, sie/denen). So wird normalisiert, diese anzugeben bzw. diese zu erfragen, sodass eine Person, die andere Pronomen verwendet, sich nicht ständig erklären bzw. andere darauf hinweisen muss.
Datenerhebung
Wir haben für uns die Entscheidung getroffen, in Zukunft das Geschlecht in Anmeldelisten o. Ä. nicht mehr abzufragen, sofern dieses keine Relevanz für die geplante Maßnahme darstellt. Außerdem haben wir die Optionen zur Angabe zum Geschlecht bei unseren selbst erstellten Abfragungen erweitert. So wird es neben den Optionen ‘männlich’, ‘weiblich’ und ‘divers’ zukünftig noch die Option ‘individuelle Angabe’ geben.
Meldebogen
Unser Anliegen ist es, einen Safe Space für alle zu schaffen. Deshalb kannst du mit diesem Meldebogen Vorfälle melden, in denen du dich auf unseren Veranstaltungen oder in Zusammenarbeit mit uns unwohl und/oder diskriminiert gefühlt hast. Dieser Meldebogen deckt viele verschiedene Bereich ab und geht auch über den Bereich 'Queer' hinaus.
Das Wichtigste: Du kannst dabei so anonym bleiben wie du möchtest.
Weitere Infos findet du im Meldebogen selbst. Diesen findest du hier.
Kontaktstellen
Treffpunkt Jugendarbeit in Nottuln e.V.
Beim Treffpunkt Jugendarbeit in Nottuln e.V. gibt es ein Angebot für queere Jugendliche (14-21 Jahre) aus dem gesamten Kreis Coesfeld. Es findet ein monatliches Treffen statt, bei dem sich junge queere Menschen austauschen und sich gegenseitig stärken können. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, sich über das Thema zu informieren und sich beraten zu lassen. Weitere Infos findet ihr hier.
Jugendhaus Stellwerk in Coesfeld
Das Jugendhaus Stellwerk ist zertifizierte Kontaktstelle für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Begleitet wurden sie bei dem Prozess von der NRW-Fachberatungsstelle "Gerne anders!".
Als Kontaktstelle bietet das Jugendhaus Stellwerk auch nicht-heteronormativen Jugendlichen und jungen Erwachsenen kompetente Unterstützung in Bezug auf sexuelle Orientierung, geschlechtliche Vielfalt, Liebe, Partnerschaft und Lebensformen. Weitere Infos findet ihr hier.
Fachberatungsstelle "gerne anders!"
Die NRW Fachberatungsstelle "gerne anders!" hat die Aufgabe sexuelle Orientierung und den Abbau von Homofeindlichkeit sowie geschlechtliche Identität und den Abbau von trans*- und Inter*feindlichkeit zum Thema der Jugendarbeit zu machen. Weitere Infos findet ihr hier.
Jan Drees (er/ihn)
Vorstand Sportjugend
Queer-Beauftragter
Mitglied im SC Union Lüdinghausen